2 – 1,6 Mio vuZ Homo habilis

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In den 1960er Jahren uZ fand der Anthropologe Louis Seymour Bazett Leakey in der Oldowai-Schlucht in Tansania die Überreste von den vermutlich ersten Vertretern des Homo habilis (= geschickter Mensch), weil in deren Nähe Gegenstände gefunden wurden, die darauf schließen lassen, daß sie zur Herstellung von Steinwerkzeugen benutzt wurden. 1986 uZ wurden Schädelteile und Knochen von Gliedmaßen dieser Art gefunden, die ungefähr 1,8 Millionen Jahre alt sind. Der Schädel war stärker gewölbt als bei den Australopithecinen, das Gehirn schon fast halb so groß wie die der heutigen Menschen, Hände und Füße exakt wie die heutigen und der Kiefer nicht mehr so massig wie bei den Affen. Mit den Steinwerkzeugen schlugen sie Splitter von Feuersteinen ab und stellten daraus Klingen zum Schneiden her. Sie konnten die Klingen sogar nachschleifen und schärfen, wenn sie stumpf geworden sind. Mit den Messern aus Stein konnten sie das Fell von erlegten Tieren aufschlitzen und brauchten sich nicht mehr von den Aasresten zu ernähren, die andere Raubtiere mit scharfen Reißzähnen wie Raubkatzen, Wölfe, Bären übrig gelassen hatten. Die Messer aus Feuersteinklingen waren sozusagen künstliche Reißzähne. Als nächstes kamen der Homo habilis auf die Idee, größere Stein an kurze, kräftige Äste zu binden und stellte damit die erste Steinaxt her. Kleiner Klingen wurden an lange Äste gebunden, was die Geburtstunde des Speeres war. Damit konnten Beutetiere aus einem größeren Abstand erlegt werden, so daß der Homo habilis nicht mehr Gefahr lief, selber Opfer eines unmittelbaren Abwehrversuches zu werden. Der Homo habilis wurde Jäger. 1,6 Mio vuZ war der Homo habilis von der Erde verschwunden. Sein Nachfolger wurde der Homo erectus. Isaac Asimov: Erfindungen und Entdeckungen, S. 8