500 vuZ Sandalenherstellung in Athen

Der junge Sandalenmacher sitzt vor dem kleinen, düsteren Raum, welcher seine Werkstatt und Wohnung ist. Er beugt sich über ein Stück Leder, um daraus die Bänder für Sandalen zu schneiden. Bedächtig führt er das Messer, denn err will kein Leder vergeuden. Nach dem Zuschnitt wird genäht. Der Schuster sticht mit der Ahle Löcher vor und zieht dann den eingepechten Faden hindurch. Er ermahnt seine Frau, sich mit der Hausarbeit zu beeilen, weil er ihre Hilfe beim Walken des Leders benötigt. Selbst seine kleine Tochter muß mit bei der Arbeit anpacken und das Garn pechen. Der junge Schuster arbeitet schnell und verbissen. Er hat kaum Zeit den Kopf zu heben oder sich einmal zu strecken, weil ihm der Rücken schmerzt. Seiner Frau und seiner Tochter ruft er unerbittlich zu: ´Trödelt hier nicht rum! Sputet euch! Die Sandalen entstehen nicht von alleine!´ Zwei Paar Sandalen müssen sie täglich herstellen, um damit das Geld für ihr Essen zu verdienen. Außerdem muß er davon auch noch neues Leder, Garn und Pech für die nächsten Sandalen kaufen. Von diesem Lohn kann er kaum etwas für sich und seine Familie sparen, denn auch das Werkzeug muß von Zeit zu Zeit repariert werden. Wenn er und seine Familie sehr fleißig sind, dann schaffen sie vielleicht 3 Paar Sandalen pro Tag.

Querverweis

erste ökonomische Analyse der Sandalenherstellung von Aristoteles, zitiert in in 54 vuZ De Republika