380 vuZ Diogenes der Falschmünzer

Der erste, offiziell erwähnte Geldfälscher war vermutlich Diogenes aus Sinope (412-323 vuZ). Der Nachwelt wurde die Anspruchslosigkeit des guten Diogenes überliefert. In einer Tonne lebend soll er nur einen Becher zum Trinken besessen haben. Alexander den Großen soll er auf die Frage, was er da mache, geantwortet haben: Geh mir aus der Sonne. Seinem Namensvetter Diogenes aus Laertios zufolge, war Diogenes aus Sinope Münzpächter und Geldwechsler. Münzpächter heißt, daß ihm von der Gesellschaft das Recht zur Herstellung von Münzen gegeben wurde. Dieses exklusive Recht hat er sich durch die Zahlung einer gewissen Gegenleistung (Pacht) erkauft. Geldwechsler heißt, daß er ausländische Münzen (aus China, Indien, Persien, …) in einheimisch geltende Münzen wechselte. Allein schon das Wechseln der Münzen war ein einträgliches Geschäft, da der Geldwechsler bei jedem Wechsel einen Anteil für sich behielt. Aber wie so oft, Gier und Habsucht wohnen nahe beieinander. Diogenes soll auch gefütterte Münzen hergestellt haben. Füttern ist zunächst einmal ein sehr positiv besetzter Begriff, eine gefütterte Münze ist aber das ganze Gegenteil. Eine gefütterte Münze ist ein Geldstück, bei dem der Kern der Münze aus Kupfer oder Bronze besteht und nur die sichtbare Oberfläche aus Gold oder Silber. Da die gefütterte Münze äußerlich genau wie die reine Goldmünze aussieht, nennt man sie auch eine Fälschung, da der Goldgehalt der gefütterten Münze geringer ist. Diogenes war mit dieser Idee das Vorbild aller späteren, staatlich begangenen Münzfälschungen.