3.000 vuZ Ägyptischer Goldabbau

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3.100 vuZ Ägyptische Nation

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„Wer von der südlichen Grenze Ägyptens 17 volle Tagesreisen in die wasserlose, glühend heiße Wüste reitet, kommt nach Esuvanib. Tiefe Schächte führen in den Berg, zwei Zisternen sammeln das kärgliche Wasser des Winterregens. Im Tal stehen etwa 300 Hütten, in denen mit Handmühlen aus Granit der goldführende Quarz zu Staub zermahlen wurde. Das Tal liegt heute einsam und verlassen, aber die Flüche der zig-tausend Sklaven kann man noch erahnen, wenn man wie ein Mensch fühlt. Sie mußten nicht nur das Gold für ihre Peiniger fördern, sondern auch bis zu 170 m tiefen Brunnen graben, um in der Wüste nicht zu verdursten.“ Quelle: Eroberung der Tiefe, S. 94
„An einer Stelle im Wadi Esuranib, die heute Eschuranib heißt, kann man noch heute ein ägyptisches Goldbergwerk besichtigen. Lange Schächte führen tief in den Berg. Mit den damaligen Vortriebstehniken dürfte ein Bergarbeiter ca. ein Jahr für 10 Meter Stollen gebraucht haben. Allein der Anblick läßt erahnen, welche Qualen die Menschen in diesen Bergwerken erleiden mußten, um die Gier der Herrscher zu befriedigen. Die Arbeiter (egal ob Männlein oder Weiblein) waren völlig nackt, an den Füßen gefesselt und mußten Tag und Nacht im Stollen bleiben. Die jüngeren Männer mußten den abgebauten Quarz mit Mörsern aus Eisen zerstoßen. Die Frauen und Greise mußten die Brocken dann mit Hämmern zu Quarzstaub zerkleinern. Auf schrägen Steinplatten wurden die schwereren Goldanteile mit fließenden Wasser von den leichteren Quarzstaub getrennt. Unter Zusatz von Gerstenkleie, Salz, Blei und Zinn wurde das Golderz in tönernen Pfannen geschmolzen. Blei und Zinn bewirkten eine Absenkung des Schmelzpuntes. Das im Erz enthaltene Silber verband sich mit dem Chlor des NaCl zu Silberchlorid und konnte dadurch vom metallischen Gold getrennt werden.“ Quelle: D Raabe, S. 190
„Der größte Teil des ägyptischen Goldes kam aus Nubien. Die Gebietsbezeichnung leitet sich vom ägyptischen Wort Nub für Gold ab. Zu Nubien gehörten damals alle Gebiete südlich des ersten Nil-Katarakts. Weitere Lieferungen kamen aus Punt im Südosten Afrikas. Punt soll zwischen Sambesi und Sabi gelegen haben. Von dort sollen im Laufe der Jahrhunderte 2.000 t Gold gekommen sein.“ Quelle: D Raabe, S. 189

Systematisch betriebener Bergbau setzt eine weit entwickelte Arbeitsteilung in einer Gesellschaft voraus. Während die Bergleute unter Tage Erz abbauten, mußten Bauern Brot und Getreide anbauen, um sie mit Nahrungsmitteln zu versehen, Werkzeug und Holz mußte heran geschafft werden, etc pp. Diese Form der Arbeitsteilung, die nicht zur unmittelbaren Befriedigung menschlicher Bedürfnisse notwendig ist, muß irgendwie organisiert werden. Da das Gold damals hauptsächlich für die Befriedigung herrschaftlicher Bedürfnisse diente, waren es eben auch die Pharaonen, welche die Organisation der Bergwerke aus Eigeninteresse übernahmen. Leider haben die Herrscher zu keinen Zeiten Rücksicht auf die Bedürfnisse ihrer Beherrschten genommen, so daß die Bergleute neben der schweren körperlichen Tätigkeit noch das schwere Los eines völlig unwürdigen Lebens führten. Da keine Angaben vorliegen, wie viele Sklaven in den ägyptischen Bergwerken arbeiten mußten, und welche Mengen sie in welchen Zeiträumen gefördert haben, ist es ganz schwer, für diese 2.000 t Gold einen Produktwert abzuschätzen. Aufgrund der primitiven Produktionsmittel dürfte er aber weit über 1.000 Stunden pro Gramm liegen.