269 vuZ Römische Silbermünze

Die Römer kannten aufgrund ihrer Handelsbeziehungen mit Griechenland sehr wohl deren Gold- und Silbermünzen, konnten aber aufgrund mangelnder Vorkommen im eigenen Land nicht zu Gold und Silber als Währungsmetall übergehen. Erst nach den Eroberungen der süditalienischen Küstenländer und des Apennins mit den erzreichen Silbergruben konnten auch die Römer 250 Jahre nach den Griechen zu Gold und Silber als Währungsmetall übergehen. D Raabe, S. 114

In den römischen Kriegen wurden große Mengen an Silber erbeutet. Ein Teil des Silbers erhielten die Soldaten als Sold, da diese ihren Lohn in der im Ausland gültigen Währung bekommen wollten. Römischen Patrizierfamilien, welche die römischen Eroberungskriege initiierten, räumten sich selber um 269 vuZ das Recht zur Prägung des Silbers ein und gaben die geprägten Silbermünzen in Umlauf. Am Ende gab es ungefähr 160 verschiedene Denarii, die auch als Gentes bezeichnet wurden. Im Jahre 207 vuZ wurden auch Silbermünzen zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt. 1 Denarius entsprach 73 Gran (= 4,5 g) Silber, welche wiederum 10 Assen (= 3,6 kg Bronze) gleichgesetzt wurden. 1g Silber wurde 800 g Bronze gleichgesetzt. Zarlenga, S. 41ff

Die ursprünglichen Kupferwährungen verfiel im Wert auf 1/250-tel des Silbers. D Raabe, S. 115 Leider verrät uns Herr Raabe nicht, welche Größen er vergleicht. Nehmen wir einmal an, er meint das Gewicht der Münzen, so könnte demnach 1 As (= 360 g Bronze) 1,44 g Silber entsprochen haben. Das Verhältnis von 1:250 entspricht in etwa auch den Produktwerten pro Gramm Silber und Kupfer. Wir haben einen Produktwert von 10 Stunden pro Gramm Silber geschätzt.10h/g Ag : 250 = 2 min 24 sek pro Gramm Kupfer, was dem damaligen Produktwert von Kupfer entspreche könnte. Aufgrund des technischen Fortschritts wird heute für die Gewinnung von 1 Gramm Kupfer ungefähr 1 Minute benötigt.

Da der Zahlenwert auf den Münzen (aus herrschaftlichen Gründen) nirgendwo mit einer realen Größe gekoppelt wurde (Gewicht oder Produktwert), wurden entweder die Zahlen auf den Münzen immer größer, oder das Gewicht einer Münze gleichen Namens immer kleiner, was am Ende auf das selbe hinaus läuft. Aus 1 kg Silber kann man 50 Taler a 20 g oder 200 Taler a 5 Gramm prägen. Die nominellen Geldsysteme, die also nur auf Zahlenwerten beruhen, wie auch heutzutage der Euro, bergen die Gefahr, daß die herrschende Klasse die Zahlenwerte immer weiter erhöht und diesen Mechanismus zur Ausbeutung der Gesellschaft nutzt. Zarlenga, S. 42 (womit Zarlenga ausnahmsweise mal recht hat)