250 Silbergehalt des römischen Denar

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Seit der Zeit Cäsars (um 45 vuZ) wurde bis 250 uZ nichts an den Metallgehalten der römischen Münzen geändert, d.h. es konnte sich ein Gleichgewichtssystem im Austausch der Waren einstellen. Da der Konsumbedarf der römischen Herrscher aber stetig wuchs, ohne daß diese selber auch nur annähernd eine äquivalente Warenmenge produzierten, wurden die Edelmetallgehalte der römischen Münzen seit 250 uZ nach und nach gesenkt. Das ist wie mit der Suppe und den Gästen: 5 sind geladen, 10 sind gekommen, gieß Wasser zur Suppe, heiß alle willkommen. Genauso wurden die Edelmetallgehalte der Münzen gestreckt, nur daß diese auch nach der Entwertung noch Aureus und Denarius und nicht Wassersuppe hießen, was man auch Staatliche Münzfälschung bezeichnen kann. Im Austausch W  G bekam ein römischer Handwerker also immer weniger Produktwert als Gegenleistung. Die Schuld wurde zwar den Prägestätten in die Schuhe geschoben, die sich angeblich durch Ausnutzung von Meßdifferenzen bereichert hätten, aber das eigentliche Problem gesteht sich die herrschende Schicht natürlich niemals selber ein. Zarlenga, S. 51
Der Silbergehalt des Denaren war durch die ständigen Münzreformen der römischen Kaiser um 250 uZ auf 4-6% gesunken. Damit der fast nur noch aus Kupfer bestehende Denar weiterhin ´silbern´ aussah, ging man zum Weißsieden über. Die Kupfermünzen wurden in flüssiges Silber getaucht. Die dünne Silberschicht war nach kurzer Umlaufzeit abgegriffen, was zu einem Vertrauensverlust in die ´Wertgarantie´ führte: ältere Denare (mit einem höheren Silbergehalt) wurden gehortet, die ´wertloseren´ weiter gegeben, was  1504 als Gresham Phänomen bezeichnet wird. R Deutsch: Das Silberkomplott, 2010, S. 48
In der Periode der Soldatenkaiser erfolgte nach 250 uZ ein völliger Verfall des römischen Geldsystems. H Kahnt: Alte Maße, Münzen und Gewichte, S. 366

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