1939 Deutsch-Sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag

geschlossen am 28. September 1939

Nach dem die Deutsche Wehrmacht am 1.9.1939 Polen überfiel, besetzte und die mit der Sowjetunion vereinbarte Demarkationslinie erreicht hat, reklamierte die Sowjetunion jene Teile Polens und Litauens für sich, die sie nach der Niederlage im Russisch-Polnischen Krieg von 1919-1921 abtreten mußte. Stichwort: Curzon-Linie.

geheimes Zusatzprotokoll

Laut Compact 10/2020, S.44+45 wurde zu dem Vertrag ein geheimes Zusatzprotokoll abgeschlossen, in dem der Verlauf der Staatsgrenzen der UdSSR und Deutschlands beschrieben wurde. Das Protokoll hatte die Bezeichnung „Beschreibung des Verlaufs der Staatsgrenze der UdSSR und der Staats- und Interessengrenze Deutschlands“. Die Existenz der Protokolle wurde von der UdSSR bis Ende 1988 geleugnet. Man hätte angeblich in den Moskauer Archiven gesucht und über 40 Jahre lang nichts gefunden. Die Existenz der Protokolle seien eine Unterstellung der Westmächte, um die Friedenspolitik der UdSSR zu verleumden. Erst im Juni 1989 hat Michael Gorbatschow die Existenz der deutsch-sowjetischen Protokolle von 1939 bei seinem Besuch in Bonn gegenüber Helmut Kohl bestätigt. Aber auch er leugnete noch den Besitz der sowjetischen Originale. Nach seinem Sturz mußte er sie an Boris Jelzin übergeben, der sie dann 1992 veröffentlichte. (Quelle: Compact 10/2020, S.44+45)