1666 Free Coinage Act

zuvor Mixed Money Urteil von 1600

Der Free Coinage Act sah vor, daß jedermann Gold und Silber zu einer Münzstätte bringen und daraus Münzen prägen lassen konnte. Aus „jedermann” wurden sehr bald wenige Leute, denn der normale Arbeiter, Bauer oder Handwerker hatte gar kein Gold oder Silber, was er hätte zu Münzen verarbeiten lassen können. Also blieben wenige Grubenbesitzer und Edelmetallhändler übrig.

Zweifellos bedeutet der Free Coinage Act die Aufhebung des königlichen Münzrechts, welches de facto zum Münzrecht der Kaufleute wurde. So exportierte die britische Ostindiengesellschaft, die kleine Schwester der holländischen Ostindienkompanie, das britische Silber nach Indien um dafür Gold zurück zu bringen. Aufgrund der verschiedenen Gold-Silber-Verhältnisse schaukelte sich der Goldbesitz langsam hoch und führte auf der anderen Seite zu einem nie dagewesenen Silbermangel in England. Der Free Coinage Act machte vor allem das königliche Münzregal zunichte, annullierte den Mixt Moneys Case. Die Aneignung des königlichen Münzrechts durch die Klasse der Kaufleute und Goldschmiede ging auf so heimliche Art vonstatten, dass diese Tatsche in der Geschichtsschreibung kaum und in den Werken über politisch Ökonomie überhaupt keine Erwähnung findet.